Donnerstag, 29. September 2011

Release: Yogawoman

Yoga ist eine ursprünglich männliche Tradition. Paradoxerweise sind es in der westlichen Welt vor allem die Frauen, die dem Yoga ein Gesicht geben und aus der indischen Philosophie inzwischen eine milliardenschwere Branche - bestehend aus Yogaschulen, -konferenzen, -retreats und Ausbildungsseminaren - gemacht haben.

In dem Dokumentarfilm Yogawoman wird hinterfragt, warum sich in der heutigen Zeit ausgerechnet so viele Frauen vom Yoga inspiriert und angesprochen fühlen. Dabei berichten angesehene Yogalehrerinnen aus der ganzen Welt von ihren Erfahrungen und ihrem ganz persönlichen Weg zum Yoga und den Nutzen, den sie aus ihrer Praxis ziehen.

Doch damit ist noch nicht genug. Denn neben den Besonderheiten der weiblichen Yoga-Praxis werden in dem Film auch beeindruckende Yoga-Projekte vorgestellt, durch die Frauen die positiven Energien des Yoga in die ganze Welt hinaustragen.

Der Film ist ab Oktober als DVD mit deutschem Untertitel im Handel erhältlich. Wer sich jetzt aber schon einmal einen kleinen Vorgeschmack holen möchte, - hier ist der Trailer zum Film:


Freitag, 23. September 2011

SoulTunes: Alicia Keys - Sure Looks Good To Me

Es gibt Zeiten, da fühlt sich das Leben wie eine wilde Achterbahnfahrt an. Gerade hatte man noch das Gefühl den höchsten Punkt im Leben erreicht zu haben und plötzlich tut sich vor einem ein Loch auf und man stürzt in eine scheinbar bodenlose Tiefe. Das, was einem in so einem Moment noch bleibt, ist der feste Glaube daran, dass das alles schon irgendeinen Sinn hat und einen die Energie, die man während der Talfahrt sammelt, bald schon wieder hoch hinaus tragen wird. Und wenn man diese Gewissheit tief im Herzen spürt, dann entspannen sich sämtliche Muskeln wie von alleine und man ist in der Lage auch während der Zeit, in der es tief und schnell nach unten geht, ganz entspannt weiterzuatmen und die Fahrt mit all ihren Höhen und Tiefen zu genießen. In diesem Sinne:

Thank you Alicia Keys for this beautiful mantra!


Mittwoch, 21. September 2011

Ich hänge nicht an Dingen

Es ist schon Wahnsinn, was sich in den letzten Jahren alles für Kram bei mir angesammelt hat. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich damals mit vier Kartons, einer Matratze, einem Schreibtisch, zwei Schränkchen, einem Korbstuhl und einem Küchentisch mit vier Stühlen aus der Wohnung meiner Mutter ausgezogen bin. Für den Transport genügte damals ein kleiner Hänger, in dem sich alles problemlos verstauen lies, ohne dass irgendetwas auseinander gebaut oder möglichst geschickt ineinander verschachtelt und mit Zurrgurten transportsicher gemacht werden musste. Total easy und vor allem absolut überschaubar.
Der letzte Umzug knapp zehn Jahre später war hingegen die reinste Katastrophe! Es ist wirklich unglaublich, was sich in dieser Zeit alles angesammelt hat. Nicht nur Möbel, Küchengeräte, Lampen & Co. sondern auch jede Menge Kleinkram. Mir wurde ganz schwindelig, als sich die Kartons türmten und kein Ende in Sicht war. Woher kam dieser ganze Kram so plötzlich?? Okay, dachte ich mir, das ist die Chance mal von Grund auf zu entrümpeln. Und so schnürte ich Altkleidersäcke, meldete Sperrmüll an und sortierte alles aus, was ich in den letzten Jahren kaum benutzt habe oder was nur noch abgestandene Gefühle in mir auslöste. Und trotzdem: Beim Auspacken in der neuen Wohnung, stellte ich fest, dass ich immer noch viel zu viel besaß. Also wurde weiter aussortiert. Bei manchen Dingen war ich mir nicht ganz sicher, weil sie mich doch an schöne Zeiten erinnerten und emotional so stark aufgeladen waren, dass der Gedanke daran, sie einfach wegzuschmeißen, schmerzte. Aber das Gefühl von der Vergangenheit erdrückt zu werden ließ sich auch nicht leugnen. Und so entschied ich mich jeden Tag aufs Neue im Hier und Jetzt zu leben. Loszulassen. Platz für Neues zu machen und entledigte mich Stück für Stück von dem materiellen Überbleibsel meines bisherigen Lebens. Ein paar Sachen sind natürlich geblieben. Aber die Leere dazwischen tut verdammt gut und es fühlt sich fast so an, als wäre ich seit langer Zeit endlich mal wieder nur in der Gegenwart zu Hause.
Und in der Quintessenz muss ich wieder einmal feststellen, dass das Leben tatsächlich einfacher und leichter wird, wenn man nach den yogischen Verhaltensprinzipien - den Yamas und den Niyamas - lebt, die in diesem Fall besagen, dass man sich frei von der Besitzgier machen soll. Und so muss ich auch wieder an den Satz von Alice aus dem Film Hautnah denken, der sich schon damals in mein Gedächtnis eingebrannt und mir klar gemacht hat, wieviel persönliche Freiheit man schon alleine in dem Moment erhält, in dem materielle Besitztümer an Bedeutung verlieren.

"Ich hänge nicht an Dingen."

Dienstag, 20. September 2011

Chakren - sieben feinstoffliche Energiewirbel

Der Begriff Chakra steht im Sanskrit für Rad oder Kreis. Chakren sind feinstoffliche Energiewirbel inner- und außerhalb des Körpers, die wie ein elektromagnetisches Feld wirken. Man kann sie sich wie eine Art Trichter vorstellen, die mehrere Zentimeter über die Körperoberfläche hinausragen. Als Verbindungsstellen zwischen dem physischen Körper und dem Energiekörper funktionieren sie wie Pumpen, über die wir Energie von außen aufnehmen und wieder abgeben. Wenn alle Chakren frei von Blockaden sind, kann die Energie ungehindert fließen und der Mensch befindet sich in einem harmonischen Gleichgewicht.

In der Chakrenlehre spricht man von sieben Hauptchakren, die entlang der senkrechten Körperachse liegen und jeweils für eine bestimmte Körperregion zuständig sind. Je nach dem individuellen Entwicklungs- und Bewusstseinszustand sind die Chakren bei jedem Menschen jedoch unterschiedlich ausgebildet. Wenn alle Hauptchakren vollständig geöffent sind und sich die Energiewirbel schnell drehen und in ihren typischen Farben stark und klar leuchten, spricht man im Hinduismus und Buddhismus von einem erleuchteten Menschen. Wenn die Energieflüsse allerdings aufgrund von äußeren oder inneren Einflüssen gestört sind, kann sich das in physischen oder psychischen Problemen äußern.
Die Entwicklung der Chakren erfolgt in 7-jährigen Zyklen - angefangen beim Wurzel- bis hin zum Kronenchakra -, in denen jedes Hauptchakra mit seinen individuellen Lebensthemen nacheinander durchschritten wird. Wenn allerdings wichtige Erfahrungen für ein bestimmtes Grundthema eines Hauptchakras nicht gemacht werden können, kann es sein, dass sich das Chakra nicht vollständig öffnet. Aber auch eine falsche Lebensweise kann dazu führen, dass sich in Chakren, die eigentlich gut ausgebildet sind, Blockaden formen und die Lebensenergie nicht mehr ungehindert fließen kann. Wenn Blockaden erkannt werden, können diese durch gezielte Chakrenarbeit wieder gelöst werden. Aber auch durch Asanas, Pranayama und Meditation kann der Energiezustand eines Chakras angesprochen und wieder harmonisiert werden.


Sahasrāra - das Kronenchakra
Farbe: Violett bis weiß
Lage: höchster Punkt des Kopfes
Element: Denken / Universum
Gottheiten: Paramashiva, Brahman
Mantra: OM



Sahasrara ist das Chakra des höchsten Wissens und das Tor zum Universum. Es steht für Gottvertrauen, Spiritualität, Freiheit, Vollendung und der Demut vor dem universellem Größerem. Das Kronenchakra hat eine schützende Wirkung auf den gesamten Körper und ist daher auch bis auf die Zwirbeldrüse keinem bestimmten Organ zugeordnet.

Blockaden des Kronenchakras können sich u.a. in Innerer Leere, Unzufriedenheit und geistiger Erschöpfung sowie Ein- und Durchschlafstörungen zeigen.

Durch Aktivierung dieses Chakras erzielt man Selbstverwirklichung und einen tiefen inneren Frieden mit sich und seiner Umwelt. In der yogischen Philosophie stärkt man das Chakra durch das Singen des Mantras Om.



Ājñā - das Stirnchakra bzw. das Dritte Auge
Farbe: Indigoblau
Lage: Kopfmitte - zwischen den Augenbrauen
Element: Geist / Licht
Gottheiten: Shambu, Hakini, Shiva, Shakti, Saraswati
Mantra: KSHAM



Ājñā, das sogenannte Dritte Auge, sitzt etwa zwei Finger breit über der Nasenwurzel zwischen den Augenbrauen. Es ist das Chakra der Intuition, des Geistes und der Weisheit. Über das Dritte Auge findet die unmittelbare Wahrnehmung statt. Darüber hinaus werden innere Visionen und auch übersinnliche Wahrnehmungen dem Dritten Auge zugeschrieben. Auf körperlicher Ebene werden das Kleinhirn, das Hormon- und Nervensystem sowie die im Gesicht befindlichen Sinnesorgane Augen, Ohren und Nase druch das Dritte Auge beeinflusst.

Kopfschmerzen, Ohrensausen, Augenleiden und ein chronischer Schnupfen können u.a. ein Anzeichen für ein blockiertes Drittes Auge sein. Ebenso kann sich ein blockiertes Stirnchakra in Konzentrations- und Lernschwächen, Stimmungstiefs und einem unruhigen Geist äußern.

Menschen mit einem ausgeglichenen Stirnchakra verfügen über ein hohes Vorstellungsvermögen, ein gutes Gedächtnis, geistige Klarheit und intuitives Wissen. Für die Aktivierung des Stirnchakras sind Augenübungen und die Meditation auf das Dritte Auge hilfreich.



Viśuddha - das Hals- oder Kehlchakra
Farbe: Hellblau
Lage: Hals / Kehlkopf
Element: Äther / Klang
Gottheiten: Sadashiva, Shakini, Ambara, Saraswati
Mantra: HAM




Das Kehlchakra ist das Chakra der Kommunikation und der Wahrheitsfindung. Durch Gespräche können wir Harmonie in unserer Umwelt erzeugen. Dabei beeinflusst die Entwicklung des Kehlchakras unsere Fähigkeit mit Sprache und Ausdruck umzugehen. Als Verbindungsglied zwischen Herz- und Stirnchakra ist das Kehlchakra auch für die Herstellung eines gesunden Gleichgewichts zwischen Fühlen und Denken zuständig. Körperlich besteht eine Verbindung zum Rückenmark, zur Schilddrüse, zu den oberen Lunge, den Bronchien und der Speiseröhre.

Ist das Kehlchakra blockiert, können das Leben und die Gefühle nicht offen angenommen werden. Häufig resultiert daraus ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber der Welt. Statt Liebe wird Feindseligkeit, Gewalt oder Demütigung erwartet.

Ein starker und ungehinderter Energiefluss im Bereich des Kehlchakras führt zu einer ausgeprägten Kommunikations- und Ausdrucksfähigkeit. Dabei werden nicht nur Informationen bewusst und gezielt weitergegeben sondern auch Gefühle offenbart. Durch Rückbeugen und Umkehrhaltungen kann das Kehlchakra aktiviert werden.





Anahatha - das Herzchakra
Farbe: grün oder rosa
Lage: 5. Rückenwirbel, Brustmitte in Höhe des Herzens
Element: Luft
Gottheiten: Isha, Kakini, Vayu, Krishna, Shiva
Mantra: YAM





Das Herzchakra ist das Zentrum des Mitgefühls und der Liebe. Es steht für Sensibilität, Einfühlungsvermögen, Sicherheit, Offenheit und natürlich für die Liebe sich selbst und anderen gegenüber. Über das Herzchakra findet Heilung in jeglicher Form statt. Es ist mit dem Herzen, der Lunge und dem Kreislauf verbunden und stärkt über die Thymusdrüse das Immunsystem.

Blockaden des Herzchakras können sich in Verbitterung, Lieblosigkeit und Kontaktschwierigkeiten äußern. Die gefühlte innere Leere kann unter Umständen auch zu einem Suchtverhalten führen. Darüber hinaus können Atembeschwerden, Lungenerkrankungen, Durchblutungsbeschwerden und Probleme mit der Brustwirbelsäule und den Schultern auf eine Blockade des Chakras hinweisen.

Ein gesundes Herz-Chakra hingegen drückt sich in Toleranz, Verantwortungsübernahme für andere, Herzenswärme und Mitgefühl aus. Menschen mit vollständig geöffnetem Herzchakra sind in der Lage sich selbst und andere bedingungslos zu lieben. Durch Rückbeugen und Übungen für das Herzkreislaufsystem können wir innerhalb unserer Yogapraxis positiv auf das Herzchakra einwirken.



Manipura - das Solarplexus- bzw. Nabelchakra
Farbe: Goldgelb
Lage: Bauchnabel bis Solarplexus
Element: Feuer
Gottheiten: Rudra-Shiva, Lakini, Durga, Kali
Mantra: RAM



Das Solarplexuschakra steht für die Persönlichkeitsentwicklung und für eine bewusste Lebensgestaltung. Es steht für Willen, Kraft, Wissen, Weisheit und Macht und ist für die Verarbeitung von Erinnerungen und Gefühlen zuständig. Organisch ist es mit der Bauchspeicheldrüse, der Leber, dem Magen und der Galle verbunden. Neurologisch wird das Solarplexuschakra dem vegetativen Nervensystem zugeordnet.

Ein blockiertes Solarplexus-Chakra kann sich in mangelndem Selbstbewusstsein, Minderwertigkeitskomplexen und Kraftlosigkeit äußern. Ebenso können Erkrankungen der Bauchorgane, Verdauungsstörungen und Übergewicht ein Hinweis auf eine Blockade des Solarplexuschakra sein.

Bei vollständig geöffnetem Solarplexuschakra erleben wir ein hohes Maß an Energie und Lebendigkeit. Dann sind wir voller Tatkraft und nutzen unsere Macht im positiven Sinne, um unsere persönlichen Ziele zu erreichen. Um das Chakra zu stärken, eignet sich vor allem eine tiefe Bauchatmung sowie Drehübungen und Haltungen, die auf die Bauchorgane wirken.



Svadhisthana - das Sakralchakra
Farbe: Orange
Lage: eine Handbreit unter dem Bauchnabel
Element: Wasser
Gottheiten: Vishnu, Rakini, Varuna, Narayana, Lakshmi
Mantra: VAM



Das Sakralchakra symbolisiert die ursprüngliche Lebenslust und die Schöpferkraft. Es ist der Sitz der Kreativität, des Unbewussten und der ungefilterten Emotionen. Da das Sakralchakra für die hormonelle Steuerung von Eierstöcken und Hoden verantwortlich ist, wird es auch oft als Sexualchakra bezeichnet. Darüber hinaus werden sämtliche Körperflüssigkeiten, wie z.B. Blut, Lymphflüssigkeit, Verdauungssäfte, Schweiß, Sperma und Urin, vom Sakralchakra beeinflusst.

Wenn der Energiefluss im Sakralchakra gestört ist, kann sich dies in einer Über- oder Unterfunktion des Sexualtriebs und Krankheiten der Geschlechts- und Fortpflanzungsorgane äußern. Aber auch Motivationslosigkeit und mangelnde Lebensfreude können ein Anzeichen für ein blockiertes Sakralchakra sein.

Ein aktiviertes Sakralchakra zeigt sich in einem vitalen, lustvollen Sexualleben, einer lebensbejahenden Einstellung, Kreativität und Begeisterungsfähigkeit. Gefühle werden in ihrer echten und ursprünglichen Form ausgedrückt und geäußert. Um das Sakralchakra zu stimulieren eignen sich vor allem Standhaltungen und Vorbeugen sowie Asanas, die auf den Beckenraum, die Hüftgelenke, den Kreuzbeinbereich und die Lendenwirbelsäule einwirken.




Muladhara - das Wurzelchakra
Farbe: Feuerrot
Lage: auf Steißbeinhöhe zwischen Anus und Genitalien
Element: Erde
Gottheiten: Brahma, Dakini, Indra, Ganesha, Saraswati
Mantra: LAM


Das Wurzelchakra steht für Urvertrauen, Überleben, Sicherheit und Erdung. Es beeinflusst unsere Verbindung zur physischen Welt und ist für die Basisinstinkte und Grundbedürfnisse zuständig. Auf körperlicher Ebene ist das Wurzelchakra mit den festen Bestandteilen des Körpers, wie z.B. den Knochen, Nägeln, der Wirbelsäule und den Zähnen verbunden. Darüber hinaus wird auch das Blut, der Darm, die Prostata und der Zellaufbau vom Wurzelchakra beeinflusst.

Menschen mit einem blockierten Wurzelchakra leiden oft unter Existenzängsten, Antriebslosigkeit, mangelnder Lebensfreude und Depressionen. Körperlich kann sich ein blockiertes Wurzelchakra in Darm- und Knochenerkrankungen, Kreuzschmerzen, Krampfadern und Venenleiden sowie Blutarmut und Blutdruckschwankungen äußern.

Befindet sich das Wurzelchakra in einem harmonischen Fluss, ist der Mensch geerdet und steht mit beiden Beinen auf dem Boden. Im Resultat ergibt sich ein ausgeprägtes Ur- und Selbstvertrauen sowie eine tiefe Verbundenheit zur Erde und allen Lebewesen. Zur Aktivierung eignen sich insbesondere Standhaltungen und Vorwärtsbeugen, aber auch sämtliche Asanas, die sich auf Füße, Kniegelenke, Beine, Becken und den Kreuz-Steißbeinbereich konzentrieren.

Dienstag, 19. Juli 2011

boombox yoga

Letzten Freitag erschien die neue Single Automatic der Beatsteaks und seitdem triumphiert der Geist der Band endgültig über die Materie. Aber schaut selbst:


 

Die acht Stufen nach Patanjali

Wie ich bereits hier kurz erwähnt habe, besteht Raja-Yoga aus insgesamt 8 Stufen, weshalb dieser Yoga-Pfad auch unter der Bezeichnung Ashtanga-Yoga (Ashtanga = acht Glieder) bekannt ist. Dieses 8-stufige Yogasystem aus Philosophie und Übungen dient dazu die absolute Kontrolle über den Geist zu erlangen und wurde lange Zeit mündlich von eingeweihten Lehrern an ihre Schüler übermittelt bevor es erstmals von dem Rishi Patanjala vor über 2.000 Jahren in den Yoga-Sutras niedergeschrieben wurde. Die einzelnen Stufen bauen aufeinander auf und führen schrittweise zu Samadhi - die Erfahrung der Glückseligkeit und der Verschmelzung mit dem Universum.

Stufe 1: Yamas - das Verhältnis zur Umwelt
Die Yamas enthalten insgesamt fünf ethische Regeln und stellen eine Art Verhaltenskodex im Yoga dar. Gemeinsam mit den Niyamas der zweiten Stufe stellen die Yamas die Grundlage für ein Leben in Glück und Leichtigkeit dar. 
  • Ahimsa - das Nichtverletzen bzw. die Gewaltlosigkeit. Das Prinzip Ahimsa umfasst allerdings nicht nur das Unterlassen von physischen Verletzungen sondern auch auch das Unterlassen von Gefühlen der Verachtung, unbegründeten Vorurteilen, verletzenden Worten oder haßerfüllten Gedanken. Ebenso steht Ahimsa nicht bloß für die passive Gewaltlosigkeit sondern vielmehr für die Entwicklung einer positiven und liebevollen Geisteshaltung in der keine Form der Feinschaft existiert.
  • Satya - die Wahrhaftigkeit. Satya bedeutet, dass wir stets die Wahrheit sagen sollen; es sei denn die Wahrheit würde jemanden verletzen. Aber auch uns selbst gegenüber sollten wir stets aufrichtig sein und uns unangenehme Wahrheiten eingestehen anstatt uns die Dinge schön zu reden.
  • Asteya - das Nicht-Stehlen. Mit Asteya ist der Respekt vor dem materiellen und geistigem Eigentum anderer gemeint. Wir sollten uns also nicht mit fremden Federn schmücken - egal ob es sich hierbei um Gegenstände, Taten oder Gedanken handelt.
  • Brahmacharya - die Mäßigung. In manchen Schulen des Yoga wird Brahmacharya als sexuelle Enthaltsamkeit interpretiert. Man kann das Prinzip der Enthaltsamkeit aber auch als Mäßigung in allen Dingen auslegen, sodass wir uns nicht in Sinnesfreuden verlieren und unser Handeln stets dem Streben nach Weisheit dient.
  • Aparigraha - die Entsagung der Besitzgier. Wenn wir begehren, wollen wir etwas unbedingt haben. Wir denken darüber nach, wie wir das Objekt der Begierde bekommen können. In manchen Fällen kann das dann auch zu unehrenhaftem Verhalten oder sogar zu Diebstahl führen. Aber selbst dann, wenn wir das Objekt der Begierde unser Eigen nennen, müssen wir in der Angst leben es wieder zu verlieren. Durch die Entsagung der Besitzgier können wir Freiheit von alldem erlangen.


Stufe 2: Niyamas - das Verhältnis zu sich selbst
In den fünf Niyamas sind die Regeln zum Umgang mit sich selbst festgeschrieben. Dabei geht es vor allem um die äußere und innere Selbstzucht, durch die wir Wohlbefinden in unserem Inneren schaffen können:
  • Saucha - Der Begriff Saucha steht für die innere und äußere "Klarheit" und "Reinheit". In Europa ist es selbstverständlich, dass wir unseren Körper und unsere Umgebung pflegen und sauber halten. Doch um Glück und Harmonie zu erzielen, müssen wir auch darauf achten, dass unser Inneres sauber und rein ist. Daher ist es wichtig, dass wir unsere Gedanken disziplinieren, gesunde Beziehungen pflegen und auf unsere Nahrung (auch im geistigen Sinne) achten.
  • Santosha - Santosha ist das Gebot der Zufriedenheit. Nur wer mit sich und seiner Umwelt zufrieden ist, kann auch glücklich sein. Das Gebot Santosha weist uns darauf hin, dass wir das Leben so annehmen und akzeptieren sollten, wie es jetzt gerade in diesem Moment ist. Die Kunst besteht darin, sich über das bislang Erreichte in unserem Leben zu freuen und evtl. Rückschläge oder Misserfolge gelassen hinzunehmen. Denn oft sind es gerade die vermeintlichen Widrigkeiten, die wichtige Erfahrungen für uns bergen, durch die wir wachsen und uns entwickeln können.
  • Tapas - Tapas kann mit "Hitze" übersetzt werden und steht für die Disziplin oder die Entschlossenheit, die wir unseren Übungen zu Grunde legen. Denn nur durch entschlossenes Handeln und eine glühende Begeisterung können wir unsere Ziele erreichen und Kontrolle über unseren Körper, unseren Verstand und unsere Emotionen erlangen.
  • Swadhyaya - Swadhyaya steht für das Studium des Selbst und der heiligen Schriften. Im Mittelpunkt stehen die Fragen "wer bin ich?", "was tut mir gut?" und "was schadet mir?". Das Studium der heiligen Schriften, z. B.der Yoga-Sutras, unterstützen dabei diesen Selbstfindungs- und Lernprozess.
  • Ishvara Pranidhana - Beim letzten Niyama geht es um das Vertrauen in eine höhere Macht. Wir müssen erkennen und akzeptieren, dass sich viele Dinge unserem Einfluss entziehen. Ishvara Pranidhana meint damit das Loslassen dieser Dinge und die Entwicklung einer Art Gottvertrauen.

Stufe 3: Asanas - die Yoga-Haltungen
Die Körperübungen des Hatha-Yoga sind hier bei uns in der westlichen Welt oft das was uns als Erstes einfällt, wenn wir das Wort Yoga hören. Nach Patanjali sind die Asanas aber nur eine Stufe des achtgliedrigen Pfads. Sie dienen vorrangig der Reinigung des Körpers und der Vorbereitung auf die Zeit der Meditation und sollen Köper, Geist und Seele in Einklang und Harmonie bringen.

Stufe 4: Pranayama - die Atemlenkung
Der Begriff Prana steht für den Atem, das Leben und die Energie. Wenn man so will geht es beim Pranayama nicht nur um die reine Atemlenkung sondern vielmehr um die Beherrschung der Lebensenergie. Dabei sollen durch die verschiedene Atemübungen der mentale Fokus geschärft und das Bewusstsein erweitert werden.

Stufe 5: Pratyahara - das Zurückziehen der Sinne
Durch das Zurückziehen der Sinne können wir Ablenkungen von außen gegensteuern und während den Übungen ganz in unserem Inneren verweilen. Dabei nehmen wir die Umwelt zwar noch wahr, schenken ihr aber keine weitere Aufmerksamkeit. So gesehen ist Pratyahara eine Art Zustand des Nichtreagierens auf äußere Reize.

Stufe 6: Dharana - die Konzentration
Durch das Üben von Pratyahara bereiten wir uns auf die sechste Stufe des achtgliedrigen Pfads vor - die volle Konzentration auf eine Sache. Nachdem wir uns also von den äußeren Reizen losgesagt haben, können wir unsere ungeteilte Aufmerksamkeit willentlich auf einen einzigen Punkt im Körper, ein Mantra, einen Gott oder die Leere richten.


Stufe 7: Dhyana - die Meditation
Unter Dhyana wird ein reiner Beobachtungsakt verstanden, in dem sich das Ego vollkommen auflöst. Bei der Meditation ist unser Geist so beruhigt, dass wir keinen Gedanken mehr produzieren und einen Zustand der Zeitlosigkeit und der kosmischen Verbundenheit erfahren können.

Stufe 8: Samadhi - die Verschmelzung
Samadhi ist die höchste Stufe des achtgliedrigen Pfads und umschreibt den glückseligen Zustand der Erleuchtung. Wenn man Samadhi erreicht hat, geht man vollkommen in dem Objekt der Meditation auf und realisiert die Verbundenheit mit dem Göttlichen und allen Lebewesen.

Sonntag, 19. Juni 2011

blaze of colours

Die vier klassischen Pfade des Yoga

Yoga beinhaltet vier spirituelle Hauptpfade, die den unterschiedlichen Veranlagungen, Interessen und Temperamenten der Menschen gerecht werden. Dabei führen alle Pfade zum gleichen Ziel: der Vereinigung der Seele mit dem Göttlichen.


Bhakti-Yoga // die bedingungslose Hingabe
Bhakti-Yoga ist der Pfad von Liebe und Hingabe an das Göttliche. Dieser Pfad ist besonders für emotionale und gefühlvolle Menschen geeignet. Im Mittelpunkt steht die Vereinigung mit der unendlichen, universellen Liebe. Durch die Läuterung des Herzens werden egoistische Aspekte, wie z.B. Eifersucht, Hass, Zorn, Lust, Stolz und Arroganz beseitigt. Die Techniken dieses Pfads sind u.a. Mantra Yoga, Yantra Yoga und die tägliche Puja.
 
Karma-Yoga // das selbstlose Handeln
Karma-Yoga ist vor allem für aktive und handlungsorientierte Personen geeignet. Dieser Pfad konzentriert sich auf die selbstlose Handlung. Der Karma-Yogi läutert seinen Geist indem er bewusst und ohne jegliche Anhaftung an die möglichen Früchten einer Handling dem Göttlichen dient. Durch das Loslassen der Früchte einer Handlung wird das Herz von Egoismus und der Fixierung auf das Eigeninteresse gereinigt. 

 
Jnana-Yoga // die höchste Erkenntnis
Jnana-Yoga ist der intelektuelle Pfad der Weisheit bzw. des Wissens. In diesem anspruchsvollen philosophischen Bereich des Yoga steht die Selbsterkenntnis im Fokus. Um diesen Weg erfolgreich beschreiten zu können, benötigt der Praktizierende eine ausgeprägte Willensstärke und einen hohen Intellekt. Die Haupttechniken sind Meditationen über die Fragen "Wer bin ich?", "Woher komme ich, woher kommt diese Welt?", "Was ist der Sinn des Lebens?", "Was ist wirklich und was ist unwirklich?" usw. 

  
Raja-Yoga // die Verschmelzung mit dem kosmischen Mental
Raja-Yoga ist der Pfad der körperlichen und geistigen Kontrolle. Er wird oft auch als Königsweg bezeichnet, da er die gesamte Yogapraxis von den Asanas und dem Pranayamas bis zu den Mantras und den verschiedenen Arten der Meditation umfasst. Im Raja-Yoga existieren acht Stufen, die aufeinander aufbauen. Aus diesem Grund dienen die Asanas im Raja-Yoga auch hauptsächlich dem Erlernen der richtigen Sitzhaltung, um die späteren Stufen korrekt ausführen zu können. Die letzte Stufe und somit das Ziel des Raja-Yoga ist Samadhi, das Ende jeglichen Bemühens, Sinnens und Trachtens.

Samstag, 18. Juni 2011

SoulTunes: massive attack - what your soul sings

Musik bedeutet für mich Leben, denn Musik berührt mein Herz und ich liebe es, wenn ich den Tag mit einem passenden Soundtrack untermalen kann. Dabei variieren meine Vorlieben für eine bestimmte Richtung oder Künstler je nach Stimmungslage. Manchmal genieße ich es auch mich ganz bewusst mit einem Song, der sich in mein Herz eingebrannt hat, in frühere Zeiten zurückzuversetzen. Dann ist es geradezu so als wäre meine Musiksammlung eine Art kleine Zeitmaschine, in der die schönsten Momente meines bisherigen Lebens konserviert und zu jeder Zeit abrufbar sind.

Aber auch wenn ich meine Yoga-Matte ausbreite und mich den verschiedenen Asanas hingebe, spielt Musik für mich eine wichtige Rolle. Dann wähle ich am Liebsten ruhige Klänge, die mir ein positives Gefühl vermitteln, meinen Geist beruhigen und mich in andere Sphären tragen. Ein Song der sich aktuell auf meiner Yoga-Playlist befindet und das absolut mühelos schafft ist zum Beispiel what your soul sings von massive attack. Love it!

yoga - more than just gymnastics

Yoga-Kurse gibt es heutzutage wie Sand am Meer. In Europa und Nordamerika wird Yoga jedoch häufig auf die anmutig wirkenden Verrenkungen reduziert. Und so erinnern einige Angebote doch stark an die altbekannte Gymnastikstunde, zu der man sich einmal in der Woche trifft, um den Körper jung und geschmeidig zu halten. Wer allerdings etwas tiefer in das Thema eintaucht, wird schnell feststellen, dass Yoga richtig praktiziert viel mehr zu geben hat.

Der Begriff Yoga entstammt dem Sanskrit, der heiligen Sprache der Veden, und lässt sich sinngemäß mit "Vereinigung", "Integration" oder auch "Anschirren" übersetzen. Yoga als eine altindische praktische Form der Philsophie bezieht sämtliche Wesensaspekte des Menschen ein und strebt die Harmonisierung von Körper, Geist und Seele an. Gleichwohl steht Yoga aber auch für die Vereinigung des individuellen mit dem universellen, unendlichen Bewusstsein sowie der vollkommenen Beherrschung der Sinne und Triebe, um den unruhigen Geist unter Kontrolle und zur Ruhe zu bringen. Um diese Ziele zu erreichen übt sich der Yogi in bestimmten Körper- und Atemübungen, der Meditation und führt ein Leben nach bestimmten yogischen Werten und Prinzipien.

Für diejenigen, die Yoga ganzheitlich verstehen und darin nicht nur eine weitere sportliche Aktivität sehen, mit der sich ein schöner Körper formen lässt, kann Yoga also viele Schätze bergen. Denn mit der richtigen Geisteseinstellung und einer regelmäßigen Praxis kann nicht nur der allgemeine Gesundheitszustand und die persönliche Fitness verbessert, sondern auch Freiheit, Frieden und die Einheit mit dem Sein erfahren  und erlangt werden.