Sonntag, 19. Juni 2011

Die vier klassischen Pfade des Yoga

Yoga beinhaltet vier spirituelle Hauptpfade, die den unterschiedlichen Veranlagungen, Interessen und Temperamenten der Menschen gerecht werden. Dabei führen alle Pfade zum gleichen Ziel: der Vereinigung der Seele mit dem Göttlichen.


Bhakti-Yoga // die bedingungslose Hingabe
Bhakti-Yoga ist der Pfad von Liebe und Hingabe an das Göttliche. Dieser Pfad ist besonders für emotionale und gefühlvolle Menschen geeignet. Im Mittelpunkt steht die Vereinigung mit der unendlichen, universellen Liebe. Durch die Läuterung des Herzens werden egoistische Aspekte, wie z.B. Eifersucht, Hass, Zorn, Lust, Stolz und Arroganz beseitigt. Die Techniken dieses Pfads sind u.a. Mantra Yoga, Yantra Yoga und die tägliche Puja.
 
Karma-Yoga // das selbstlose Handeln
Karma-Yoga ist vor allem für aktive und handlungsorientierte Personen geeignet. Dieser Pfad konzentriert sich auf die selbstlose Handlung. Der Karma-Yogi läutert seinen Geist indem er bewusst und ohne jegliche Anhaftung an die möglichen Früchten einer Handling dem Göttlichen dient. Durch das Loslassen der Früchte einer Handlung wird das Herz von Egoismus und der Fixierung auf das Eigeninteresse gereinigt. 

 
Jnana-Yoga // die höchste Erkenntnis
Jnana-Yoga ist der intelektuelle Pfad der Weisheit bzw. des Wissens. In diesem anspruchsvollen philosophischen Bereich des Yoga steht die Selbsterkenntnis im Fokus. Um diesen Weg erfolgreich beschreiten zu können, benötigt der Praktizierende eine ausgeprägte Willensstärke und einen hohen Intellekt. Die Haupttechniken sind Meditationen über die Fragen "Wer bin ich?", "Woher komme ich, woher kommt diese Welt?", "Was ist der Sinn des Lebens?", "Was ist wirklich und was ist unwirklich?" usw. 

  
Raja-Yoga // die Verschmelzung mit dem kosmischen Mental
Raja-Yoga ist der Pfad der körperlichen und geistigen Kontrolle. Er wird oft auch als Königsweg bezeichnet, da er die gesamte Yogapraxis von den Asanas und dem Pranayamas bis zu den Mantras und den verschiedenen Arten der Meditation umfasst. Im Raja-Yoga existieren acht Stufen, die aufeinander aufbauen. Aus diesem Grund dienen die Asanas im Raja-Yoga auch hauptsächlich dem Erlernen der richtigen Sitzhaltung, um die späteren Stufen korrekt ausführen zu können. Die letzte Stufe und somit das Ziel des Raja-Yoga ist Samadhi, das Ende jeglichen Bemühens, Sinnens und Trachtens.

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